
Wie Volodymyr Zelensky tÀglich 1,5 Millionen Menschen mit Telegram erreicht
Angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine setzt der PrĂ€sident des Landes, Volodymyr Zelensky, auf Telegram, um sich an sein Land und ein weltweites Publikum zu wenden. Die Messaging-App bietet interessante Kommunikationsmöglichkeiten fĂŒr verschiedene Organisationen. Wir werfen einen genaueren Blick auf den Dienst, erklĂ€ren, warum die App einen schlechten Ruf hat und zeigen das Potenzial als Kommunikationskanal.
WĂ€hrend die MilitĂ€roperationen in der Ukraine weitergehen, verfolgen Menschen in aller Welt und insbesondere die ukrainischen BĂŒrger:innen die Anweisungen von PrĂ€sident Volodymyr Zelensky genau. Eine enge Kommunikation ist in solchen Zeiten sehr wichtig.
Neben herkömmlichen Medien wie dem Fernsehen oder sozialen Netzwerken nutzt der ukrainische PrÀsident auch die Telegram-App als Kommunikationskanal.
Obwohl Telegram einen fragwĂŒrdigen Ruf als Sammelbecken fĂŒr wilde Verschwörungstheorien oder rechtsextreme Ideologien hat, zeigt dieses Beispiel aber, dass es bei Weitem nicht die einzige Art und Weise ist, wie Menschen diesen Kanal nutzen.
Telegram ist de facto eine Messaging-App mit vielen nĂŒtzlichen Funktionen. Daher bietet sie groĂes Potenzial als Kommunikationskanal fĂŒr Unternehmen und Organisationen.
Themen dieses Artikels:
Was ist Telegram?
Telegram ist eine Messaging-App, die 2013 von Pavel Durov gegrĂŒndet wurde. Der russische Unternehmer war zuvor fĂŒr die GrĂŒndung des russischen Pendants zu Facebook, VKontakte, bekannt. Der Hauptsitz von Telegram befindet sich in London.
Die App steht an sechster Stelle (an fĂŒnfter, wenn man Snapchat ausklammert) unter allen Messaging-Apps. Bei Messaging-Diensten, die weltweit und nicht hauptsĂ€chlich in China genutzt werden, ist Telegram sogar unter den ersten drei.

Beliebteste Messaging-Apps weltweit, Stand Januar 2022. (Quelle: Datareportal via Statista)
Die App erlebte in den letzten Jahren einen starken Aufstieg. Laut dem Digital 2022 Report von Hootsuite und WeAreSocial hat Telegram in den meisten LĂ€ndern der Welt sogar erhebliche SprĂŒnge in der Nutzungsrate gemacht. In einigen LĂ€ndern hat sich die Nutzung im Vergleich zu 2021 auĂerdem fast verdoppelt.
Doch die GrĂŒnde fĂŒr dieses Wachstum sind nicht nur positiv. Denn der Ruf der Messaging-App ist, gelinde gesagt, umstritten.
Warum hat Telegram einen schlechten Ruf?
Der umstrittene Ruf von Telegram hat sich in der Vergangenheit langsam, aber sicher aufgebaut. Einige Kritikpunkte sind:
- FragwĂŒrdige Vergangenheit des GrĂŒnders Pavel Durov.
- Toleranz gegenĂŒber Verschwörungstheorien.
- Gruppen, die rechtsgerichtete Ideologie, Terrorismus fördern.
- Nutzung als Marktplatz fĂŒr Drogen und gefĂ€lschte ImpfpĂ€sse.
Da die in Gruppen eingestellten Inhalte eher locker ĂŒberprĂŒft werden, eröffnet sich natĂŒrlich auch mehr Raum fĂŒr derartige Strukturen. Dies ist auch ein wichtiger Grund, warum solche Communitys auf der Plattform wachsen.
Auch die Sicherheit der App ist ein groĂes Problem fĂŒr die Experten.
Wie sicher ist Telegram?
Das gröĂte Problem bei der Sicherheit von Telegram ist, dass alle Daten auf zentralen Servern gespeichert werden. Bei WhatsApp oder Signal dagegen werden die Daten auf den GerĂ€ten der Nutzer:innen gespeichert. Der Standort dieser Server bleibt unbekannt. Telegram gibt an, dass die auf den Servern gespeicherten Daten verschlĂŒsselt und nur fĂŒr die Nutzer:innen zugĂ€nglich sind. Es ist schwer zu beurteilen, wie wahr diese Aussage ist.
Auch die Ende-zu-Ende-VerschlĂŒsselung ist nicht standardisiert. Benutzer:innen mĂŒssen einzelne Chats manuell verschlĂŒsseln, wĂ€hrend Gruppenchats standardmĂ€Ăig nicht verschlĂŒsselt sind.
đĄ Sind Messenger wie WhatsApp, Signal, Telegram oder Threema wirklich sicher?
Es ist unbestritten, dass die App in diesen Bereichen potenziell unsicher ist, aber die Menschen nutzen sie hauptsÀchlich wegen der Möglichkeiten, die sie bietet. Die zentrale Speicherung der Daten ermöglicht es den Nutzer:innen, auf ihre Chats zuzugreifen, wann und auf welchem GerÀt sie wollen.
DarĂŒber hinaus sind es die gute Benutzerfreundlichkeit in vielerlei Hinsicht und die Möglichkeit, an groĂen Gruppenchats mit Gleichgesinnten teilzunehmen, die Menschen dazu bewegen, Telegram zu nutzen.
Darum haben Unternehmen und Organisationen bereits damit begonnen, die Vorteile verschiedener Funktionen auszuschöpfen.
Wie nutzen Unternehmen Telegram?
Telegram bietet vier Hauptmöglichkeiten zur Nutzung der Anwendung:
- Profil
Ein Profil ist ein persönliches Konto (zur privaten Nutzung, aber auch als Administrator:in in KanĂ€len und Gruppen). Hier sind Beispiele von Profilen fĂŒr den ukrainischen PrĂ€sidenten Volodymyr Zelensky, die Bewegung “ Fridays for Future“ und die New York Times.
- Channel
Der Push-Kanal kann eine unbegrenzte Anzahl von Abonnent:innen haben. Nur Administration und Bots können BeitrÀge schreiben. Kommentare sind zudem nicht erlaubt. Antworten sind nicht möglich! PrÀsident Zelensky nutzt Telegram auf diese Art und Weise. - Gruppe
Eine Telegram-Gruppe oder ein Chat kann maximal 200.000 Mitglieder haben. Alle können BeitrĂ€ge schreiben. Administrator:innen der Gruppe vergeben Rechte, zum Beispiel fĂŒr Bilder oder Videos. - Bot
Ein Telegram-Bot ist eine Art virtueller Administrator, der in Gruppen und KanĂ€len posten kann. Nutzer:innen können einem Bot auch direkt folgen. Abonnent:innen können auf die Newsletter des Bots antworten â aber anders als in einer Gruppe können nur die Administrator:innen des Bots die Antworten sehen!

Telegrams Funktionen im Vergleich
đ€ Erfahre im GesprĂ€ch mit Chatlayer-Experte und CPO Joachim Jonkers, wohin die Reise fĂŒr Chatbots 2022 geht!
Wenn du tiefer eintauchen möchtest, wirf einen Blick auf den Blog von Chatlayer, wo du Fakten und Zahlen zu ihrem KI-Bot findest, der sogar die Bots von Google und Microsoft ĂŒbertrifft.
Die Telegram-App hat auch einen weiteren groĂen Vorteil. Im Disocover-Bereich können Nutzer:innen nach Unternehmen, Organisationen oder berĂŒhmten Personen wie dem ukrainischen PrĂ€sidenten Zelensky suchen.
Du erreichst den Discover-Bereich ĂŒber die Suchleiste im Chats-Tab.
đ Hier findest du einige der Best Practices fĂŒr Unternehmen, die Telegram nutzen!
Trotz Sicherheitsbedenken wÀchst die Beliebtheit von Telegram
Zusammenfassend kann man sagen: Ja, es gibt einige Probleme mit dem Telegram-Messenger. Die Sicherheit der App ist bedenklich, da sie eine Anlaufstelle fĂŒr verschiedene extremistische Ideologien und gefĂ€hrliche Gruppen ist. Auch der Datenschutz der App ist fragwĂŒrdig.
Unternehmen und Organisationen sollten jedoch auch die andere Seite der Medaille sehen. Denn Telegram hat immenses Potenzial.
- Die Nutzung keiner anderen App steigt so schnell wie die von Telegram.
- Chatbot-moderierte Gruppen und Newsletter sind möglich.
- Der Discover-Bereich macht es auĂerdem einfach, Unternehmen zu finden.
- Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Chatbots einzusetzen.
Zeitungen wie die New York Times und die Washington Post nutzen die Messaging-App bereits, um ihre Leser:innen zu erreichen. Regierungsstellen auf der ganzen Welt haben ebenfalls Telegram-Konten. Und sogar der ukrainische PrÀsident postet mehrmals tÀglich, um so seine 1,5 Millionen Abonnenten zu erreichen.
Die wachsende Nutzung von Telegram weltweit deutet darauf hin, dass die Messaging-Plattform nicht so bald verschwinden wird. Trotz des schlechten Rufs solltest du ernsthaft darĂŒber nachdenken, wie du den Messenger fĂŒr deine Kundenkommunikation nutzen kannst.
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