
Signal-Messenger schafft SMS ab: „Ergibt keinen Sinn mehr!“
Der Messenger Signal stellt seine SMS-Funktion ein. Der Grund? Das Feature ergebe keinen Sinn mehr, heißt es vom Unternehmen. Wir erklären die Hintergründe.
WhatsApp-Konkurrent Signal hat angefangen, die SMS- und MMS-Funktion für Android in seiner App einzustellen. Das kündigte das Unternehmen jetzt auf seinem Blog an. Die Gründe: Signal möchte damit seinen Nutzer:innen mehr Sicherheit und Datenschutz garantieren, Kosten sparen und eine nutzerfreundlichere Erfahrung bieten.
Themen in diesem Artikel:
Darum stellt Signal seine SMS-Funktion ein
Signal-Nutzer:innen konnten seit vielen Jahren neben internetbasierten Nachrichten auch SMS und MMS über den Messenger verschicken. Diese Funktion bieten neben Signal nur wenige andere Messenger an, wie etwa der Facebook Messenger und Google Messages.
Die Funktion gibt es schon aus Zeiten, in denen Signal noch „TextSecure“ hieß und das Sicherheitsprotokoll Axolotl nutzte. In der App konnten Nutzer:innen Signal als Standard-App für SMS und MMS festlegen. Damit ließen sich alle Kontakte aus dem Telefonbuch anschreiben, egal, ob diese selbst Signal installiert hatten oder nicht. Falls jemand die Signal-App nicht installiert hatte, kam in dem Fall eine SMS an.
Doch jetzt, rund zehn Jahre später, hat Signal angekündigt, diese Funktion einzustellen. So heißt es in einem Blogeintrag:
Wir haben nun den Punkt erreicht, an dem der SMS-Support keinen Sinn mehr ergibt.
Die Entscheidung sei dem Unternehmen nicht leicht gefallen. Doch man habe sich vor allem aus drei Gründen für diesen Schritt entschieden:
- Um Nutzer:innen mehr Sicherheit und einen höheren Datenschutz zu garantieren
- Um die Kosten zu senken
- Um das Nutzererlebnis angenehmer zu gestalten
Das Hauptproblem der SMS-Funktion sieht Signal in der fehlenden Sicherheit der Nachrichten. Anders als die internetbasierten Chats seien diese nicht von Signals starkem Sicherheitsprotokoll geschützt, erklärt das Unternehmen, dessen Messenger für einen hohen Datenschutz steht und unter anderem von Technologie-Unternehmer Elon Musk als WhatsApp-Alternative empfohlen wird.
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Gleichzeitig ist das Feature für Nutzer:innen auch ein Kostenfaktor. Denn wenn jemand per Signal eine SMS oder MMS verschickt, entstehen dadurch Kosten. Insbesondere, wenn Nutzer:innen die SMS-Funktion unbewusst aktiviert haben, kann dies eine unangenehme Überraschung ergeben, wenn sie auf ihre Handy-Rechnung schauen.
Und schließlich wolle Signal den Anwender:innen ein einheitlicheres Nutzererlebnis bieten. Somit beginne man jetzt mit der Einstellung des Features. Nutzer:innen haben aber mehrere Monate Zeit für den Übergang.
Das ändert sich für Nutzer:innen
Diese Umstellung betrifft natürlich nur die Personen, die die SMS-Funktion bei Signal nutzen. Alle anderen werden keine Veränderungen wahrnehmen.
Wer die SMS-Funktion bislang nutzt, muss in seinen Einstellungen eine andere SMS-App auswählen. Wer zudem die Inhalte seiner Nachrichten auch nach dem Abschalten bewahren möchte, muss diese exportieren.
So exportierst du deine SMS aus dem Signal-Messenger
Signal wird seinen Android-Nutzer:innen die Möglichkeit geben, die SMS-Nachrichten zu exportieren und somit zu speichern. Dazu werden bald Benachrichtigungen in der App erscheinen, die den Prozess erklären und anleiten.
Die Nachrichten werden damit vom Messenger zur neu ausgewählten SMS-App übertragen.
Wer aber weiterhin mit seinen externen Signal-Kontakten in Verbindung bleiben möchte, muss diese dann aber künftig dazu einladen, sich den Messenger ebenfalls herunterzuladen.
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